Linz (Donau)

 

Von „In Linz beginnt`s“ zu „Linz verändert”

Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich, liegt an der Donau und ist die drittgrößte Stadt in Österreich. Aktuell leben etwa 208.000 Menschen in Linz. (Quelle linz.at)

 

Der Großraum Linz ist ein potenter Wirtschaftsraum und ist das zweitgrößte Wirtschaftszentrum Österreichs. Täglich pendeln knapp 108.000 Personen hierher zur Arbeit. Grundlage ist ein starkes Industriegebiet, wobei besonders die Stahl-Industrie zu nennen ist. Linz wurde daher auch als „Stahl-Stadt“ bezeichnet. Entsprechend schlecht war in früheren Jahren die Luftqualität. Dies wurde durch Umweltschutzmaßnahmen erheblich verbessert. Linz ist eine Stadt der Innovation. Das liegt vor allem an zahlreichen Start Ups und am hohen Erfinder-Know-how. Linz hat die höchste Patentquote aller österreichischen Landeshauptstädte ….  (Quelle linz.at)

Der größte Platz ist der Hauptplatz. Mit 13.140 m² einer der größten umbauten Plätze Österreichs. Er wird von barocken Gebäuden umfasst, darunter auch das Alte Rathaus und der Alte Dom. Als zentraler Punkt die Dreifaltigkeitssäule. Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Anlass für die Errichtung war die abgewehrte Kriegsgefahr (1704), eine überstandene Feuersbrunst (1712) und das Ende einer Pestepidemie (1713). (Quelle wikipedia)

Als Universitätsstadt mit 4 Universitäten, 2 Pädagogische Hochschulen und 2 Fachhochschulen verfügt Linz über eine breite Palette an Studienrichtungen.

Die Stadt bietet ein reichhaltiges Kultur-, Freizeit- und Sportangebot mit einigen Museen und Galerien, Theatern und Musikveranstaltungen. Spannend sind auch z.T. international angesehene Festivals wie der Ars Electronica, das Open-Air-Musikfestival Linzer Klangwolke, das Pflasterspektakel und das Linzfest. Auch eine Live-Übertragung der Aufführung von „Tristan und Isolde“ aus dem Musiktheater in den Schillerpark fand ich ein schönes Erlebnis.

Das Bruckner Haus, Konzerthaus an der Donau, und das Bruckner Orchester Linz arbeitet oft mit Philip Glass zusammen. „Kein anderes Orchester hat so viel Erfahrung in der Aufführung der Musik von Philip Glass wie das Bruckner Orchester Linz. Was vor allem an seinem Chefdirigenten liegt, dem Amerikaner Dennis Russel Davies – der schon viele Werke von Glass uraufgeführt hat.“ (Quelle br-klassik.de) Auch die Verbindung des Komponisten zum Orchester in Linz ist sehr eng: Für die Proben zu seiner 11. Symphonie kam Glass, kurz vor seinem 80. Geburtstag, eigens aus den USA nach Österreich. Gemeinsame Tourneen führen den Komponisten und das Orchester durch die USA.

Ein paar wenige, mit Linz in Verbindung stehende berühmte Persönlichkeiten: Adalbert Stifter, Johannes Keppler, Anton Bruckner. In der neueren Zeit: Philip Glass, Frank Elstner, Parov Stelar

Die größeren Museen in Linz: Lentos, Schlossmuseum, Nordico, Ars Electronica Center, … Das Lentos Kunstmuseum verfügt über eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst. Am gegenüberliegenden Ufer der Donau setzt sich das markante Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft, mit den Themen Gesellschaft, Technologie und Leben in der Zukunft auseinander.

An der Donau-Lände: Skulpturenpark, 1977 präsentierte das forum metall großformatige Werke internationaler zeitgenössischer Künstler –  ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Linz. Die Wahl des Werkstoffs unterstrich die Bedeutung des Materials für die „Stahlstadt“, und demonstrierte die bildhauerischen Möglichkeiten von Eisen, Stahl und Aluminium. Was eine Faszination damals, meine ersten Fotografien entstanden von diesen Objekten.

Es passierte viel in dieser Zeit. Eine starke Alternative Szene entwickelte sich ab den späten 1970er-Jahren. Im verwobenen Milieu des Café Landgraf und Elektro Schmid und später in den Kulturvereinen Stadtwerkstatt und KAPU. Gemeinsam war ihnen die Förderung zeitgenössischer Kunst in der Region und die Etablierung und Sichtbarmachung gesellschaftspolitisch relevanter Themen. Die Band Willi Warma brachte mit ihrer Nummer “Stahlstadtkinder” das Lebensgefühl und Selbstverständnis dieser Zeit auf den Punkt. Das ehemalige Tanzlokal Café Landgraf in Linz-Urfahr wurde als Ort für zahllose Konzerte entdeckt und entwickelte sich in Folge zum Treffpunkt der Linzer Punk-, New Wave- und Underground-Szene. Die vielschichtige Szene verband ArbeiterInnen, Studierende, Lehrlinge und SchülerInnen und bot Platz für Freaks, LebenskünstlerInnen und Bohemiens. (Quelle liqua.net)

Ich möchte die Band Eela Craig erwähnen, die sich damals stark mit Synthesizer und Einsatz von Computern in der Musik auseinander setzte. Die Gruppe wurde 1970 in Linz gegründet. Sie verbanden progressive Rockmusik mit Jazz, Klassik und elektronischer Musik. Auf einer LP auch christliche Texte. Im Sommer 1971 wurde die erste Langspielplatte Eela Craig in einer Auflage von 1.500 Stück eingespielt, die unter den Kritikern zu Vergleichen mit Bands wie Emerson, Lake & Palmer, King Crimson, oder Colosseum führte. 1972 spielte die Band mit dem Zürcher Kammerorchester bei einigen gemeinsamen Auftritten, was dazu führte, dass anschließend mehrere Auftritte in renommierten Opernhäusern Italiens, Deutschlands und Österreichs folgten, was für eine Rockgruppe zu dieser Zeit absolut ungewöhnlich war (Quelle wikipedia). Hubert Bognermayer (Bandmitglied) hatte ich in der Schule für ein Jahr als Englisch-Lehrer. Ich habe noch eine Schallplatte von ihnen. 

Linz09: In 2009 war Linz Europäische Kulturhauptstadt. Rund 5000 Künstler aus 66 Nationen gestalteten 220 Projekte. 7700 Veranstaltungen standen auf dem Programm. Statt auf spektakuläre Großprojekte setzten die Organisatoren auf ein breites Themenspektrum und das Einbinden der Bevölkerung.

Pöstlingberg und Grottenbahn:  539 Meter hoher Hausberg der Stadt. Weithin sichtbar das Wahrzeichen von Linz: die Wallfahrtsbasilika “Sieben Schmerzen Mariä”. Die Attraktion Grottenbahn befindet sich auf dem Pöstlingberg. Sie ist schon mehr als 100 Jahre alt. Sie fährt mit den Besuchern durch den Berg und entführt in die Welt der Zwerge, Waldtiere und Märchen. Eine Darstellung des Linzer Hauptplatzes im Kleinformat im Berg, zur Zeit der Jahrhundertwende, versetzt die Besucher in alte Zeiten zurück. In den Seitengassen befinden sich Szenen aus bekannten Märchen, sehenswert für klein und groß. (Quelle wikipedia)

Linzer Torte: Die „Linzer Torte” gilt als die älteste bekannte Torte der Welt. Bereits 1696 wurde sie namentlich im Kochbuch einer Gräfin erwähnt. Wer ihr den Namen gegeben oder sie erfunden hat, wird immer ein Geheimnis bleiben. Der bayerische Komponist Ludwig Schimdseder schrieb eine Operette mit dem Titel „Linzer Torte“, uraufgeführt 1944 im Landestheater Linz. (Quelle wikipedia)

Linz verseht sich als moderne Stadt, Stadt mit Veränderung, Modernisierung. Wenn ich nach etwas längerer Zeit wieder nach Linz komme, bin ich manchmal erstaunt, was sich wieder verändert hat. Manchmal positiv, manchmal negativ. Des Öfteren geschehen diese Veränderungen ohne Rücksicht/Verständnis für Historisches. Modernisieren ohne Gefühl.

So sind die historischen Wagen der Pöstlingberg-Bahn (eine der steilsten Adhäsionsbahnen in Europa) der Modernisierung zum Opfer gefallen. Das Flair, das Besondere dieser Bahn (erinnerte mich an die Straßenbahn von San Francisco) ist dahin. Die Eisenbahnbrücke, eine drei Bogen-Brücke aus Stahl, mit zusammen genieteten Trägern, wurde der Verrottung preis gegeben. Nachdem die Sanierungskosten angeblich unwirtschaftlich gewesen seien, wurde sie nach einer Volksbefragung abgerissen. Ein für eine „Stahl-Stadt“ einmaliges Wahrzeichen unwiederbringlich verloren.

Dennoch, gerne komme ich hierher. Besuche bekannte Orte mit persönlicher Historie. Hier ist man verwurzelt. Veränderungen geschehen.  Ich bin halt ein Nostalgiker. Und so ist man in seinen Gefühlen doch manchmal hin und her gerissen. Was Neues bemerken, und anderes gar nicht verstehen. Aber so ist es manchmal „dahoam“.